Kieze im Licht

Kieze im Licht

12 Bezirke gibt es in Berlin und darin 96 Ortsteile mit einer ganz eigenen Geschichte. 96 Gesichter, die Berlin prägen. Denn: Berlin ist nicht gleich Berlin. Beim FESTIVAL OF LIGHTS zeigten sich einige dieser Hauptstadtgesichter den Besucher*innen wundervoll illuminiert, machten aufmerksam auf ihre Besonderheiten, luden ein zum Flanieren. Als Partner hinter der Lichtkunst standen vor allem Berliner Wohnungsbaugesellschaften, die für ihre Mieter*innen ein jährliches Highlight gestalteten.   

Das Nikolaiviertel. Die Wiege Berlins.

Fest in kommunaler Hand präsentierte sich der Kiez im Festival mit illuminierten Gebäuden und eindrucksvollen Lichtkunstinstallationen

Mit rund 32.000 Wohnungen besitzt die WBM Wohnungsbaugesellschaft Mitte den höchsten Anteil an Mietwohnungen in Berlin. Rund 800 davon befinden sich im Nikolaiviertel, dem ältesten Wohnviertel der Hauptstadt. Hinzu kommen zahlreiche Gewerbeflächen mit Museen, Einzelhandel, Gastronomien und Manufakturen. Beim FESTIVAL OF LIGHTS lud die WBM Wohnungsbaugesellschaft Mitte zu einem illuminierten Spaziergang durch das Ensemble aus historischen Bürgerhäusern und Neubauten. 

Mit einer Standbildprojektion aus den bekanntesten Gebäuden des Viertels wurde das „Tor zum Nikolaiviertel“, das ehemalige Kaufhaus Nathan Israel an der Rathausstraße in Szene gesetzt. Ganz keck und frech hatte auch der Berliner Bär deren Dächer erklommen. Winkte er etwa von dort hoch oben den Besucher*innen zu?

Auf dem historisch nachempfundenen Gebäude der Gerichtslaube gaben sich erstmalig beim Festival eng mit dem Ort verbundene historische Gestalten die Ehre. Beispielsweise Giacomo Casanova, der im Sommer 1764 hier im „Gasthaus zu den drei Lilien“ residierte. Oder der Kurfürst Johann Sigismund, der im Jahr 1619 auf der Flucht vor der Weißen Frau in selbiges Haus flüchtete und sein Ende fand.

Beliebtes Fotomotiv bei den Zuschauer*innen war die einem Entwurf von Pablo Picasso nachempfundene Taube auf der Gebäudefassade des Eckhauses an der Rathausstraße. Mittels Videoproduktion wurde sie zum Leben erweckt und flog begleitet von regenbogenfarbenen Tauben hinein in einen mit Schäfchenwolken bedecktem Himmel.

Ein schwebendes Leuchtband aus roten Mohnblumen zog sich durch die Baumwipfel der schmalen Straßen Am Nussbaum und Probststraße. Jeder Windhauch verwandelte sie in ein tanzendes Blumenmeer. In einem kleinen Park hinter der Nikolaikirche ließen sich die Besucher*innen hineinziehen in ein rauschhaft wechselndes Meer aus Lichtern, das an den Wurzeln der Bäume begann und sich in schwungvollen Bögen bis zu deren Kronen rankte.

Die Menschen schlenderten entspannt durch das Viertel, betrachteten den Kiez im Festivallicht, blieben stehen, fotografierten …. und auf einem kleinen Platz am Spreeufer sah man Tänzer sich drehen, doch Musik dazu gab es nicht. Das Rätsel war schnell gelöst: Die Projektion mit bekannten und beliebten Tanzzeichnungen des Berliner Milieu-Malers Heinrich Zille auf der Fassade des Neuen Marstalls auf der anderen Spreeseite. Die fröhlichen Tänzer schienen direkt auf dem Wasser zu „schwofen“ und zu animieren, es ihnen gleich zu tun.


Gesellschaftliche Mittelpunkte in den Kiezen.

Im Festival sind die Fassaden von Rathäusern oder Einkaufscentren der Spiegel dessen, was den einzelnen Kiez liebens- und wohnenswert macht

Als öffentliche Institutionen beteiligten sich auch im 17. Festivaljahr vier Rathäuser mit farbenfrohen Installationen. Das Rathaus Köpenick spielte passend zu seiner Lage in Berlin mit den Themen Wasser und Sport, ermöglicht vom Kulturamt Köpenick und 6 Köpenicker Wohnungsbaugenossenschaften. Gern genutztes Gadget war die Möglichkeit, das Bild mittels Augmented Reality lebendig werden zu lassen. Und ein Besucherfoto der überwiegend in Blautönen gehaltenen Installation gefiel der Festivaljury so gut, dass es einen Platz unter den 15 besten Impressionen des diesjährigen Fotowettbewerbes belegte.

Foto: Stefan Baum

Farbenfroh floral und mit einer visuellen Verbindung zum nahen Bürgerpark zeigte sich das Rathaus Pankow, ermöglicht hat dies das direkt gegenüberliegende Rathaus Center Pankow. Auf dem Rathaus Marzahn-Hellersdorf bestaunten vor allem die Marzahner eine Collage mit Ansichten aus dem Bezirk, auf dem danebengelegenen Wohnhochhaus am Helene-Weigel-Platz gab es passend dazu eine Bildergeschichte zur Entstehung und städtebaulichen Entwicklung des Platzes in den letzten 35 Jahren. Einen Abend lang leuchtete der Rathauspark Lichtenberg in einer atmosphärischen Installation, initiiert vom Bezirksamt Lichtenberg.

In Steglitz-Zehlendorf wurde nicht nur der Bahnhof Lichterfelde-Ost in ein Blumenmeer getaucht, auch das nebenliegende LIO Lichterfelde – der Name leitet sich vom alten Stellwerknamen ab – wurde mit einem Bahnmotiv passend illuminiert. Im Ortsteil Tempelhof zog es die Lichtbegeisterten ans Wasser, genauer gesagt zum Einkaufcenter Tempelhofer Hafen. Der ehemalige Binnenhafen mit seinem früheren Fachwerkspeicher hat das historische Hafenbild für seine heutige Nutzung als Einkaufscenter erhalten. Auf der riesigen Projektionsfläche auf der Wasserseite erschien eine farbenprächtige, auffällige Unterwasserwelt … Fische in allen bekannten Farben, Korallen, Quallen, Tiefenfische … herrliche Kreaturen aus den Meeren der Welt. Und auch dieses Bild ließ sich mit Augmented Reality zum Leben erwecken. In Spandau präsentieren sich die Spandau Arcaden und das Quartier Waterkant im Licht. Auch hier bot die WBM Wohnungsbaugesellschaft Mitte vor allem den dort wohnenden Bürger*innen ein kulturelles Highlight. Beim Motiv auf dem Shoppingcenter ging es es – wie kann es auch anders sein – um das Einkaufen. Und das direkt am Wasser gelegene Wohnviertel wurde mit tausenden Lichtern atmosphärisch illuminiert und passend mit einem musikalischen Life-Act untermalt.

Ihr wollt mehr tolle Geschichten zum „Festival of Lights“, zu den Orten und Partnern? Blättert im Magazin oder direkt auf der Festivalseite mit eindrucksvollen Bildern und Videos.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert